Wärmesymposium
2023

BiZBw

15.11.2023

Erstmalig fand im Bildungszentrum der Bundeswehr in Mannheim ein sogenanntes “Wärmesymposium” statt. Unsere neue Leitstelle LKEBw (Carsten Wibben, Antonius Borchert, Adolf Exner, Rebecca Hilmer, Timesh Jesurajah) hat gemeinsam mit dem BAIUDBw ein fachlich fundiertes und interessantes Programm erarbeitet, das unter der Moderation von Carsten Wibben und dem BAIUDBw zur aktuellen Gesetzes- und Erlasslage aus dem Ministerium informierte. Die Vorstellung von Pilotprojekten aus der Bw-Landschaft sowie Vorträge aus Wirtschaft und Forschung sorgten für eine vielseitige und breit gefächerte Themensetzung.

Einen besonders interessanten und aufschlussreichen Vortrag hielt Herr Volker Höfs von der HanseGas. Das Unternehmen, das seit Jahrzehnten sein Geld im Gasgeschäft verdient, erklärte den bisherigen Umsatzträger Erdgas kurzerhand für tot; in Zukunft widme man sich dem Thema Wasserstoffverteilung und -erzeugung. Der Fokus bei der Wasserstoffgewinnung liege aber, so Höfs, auf den Bedarfen der Industrie, nicht auf der Wärmeversorgung.

In weiteren Vorträgen wurden auf stationäre Brennstoffzellen (BOSCH), Großwärmepumpen (MAN ES) und die mit diesen Anlagen bereits realisierten Projekte eingegangen, Kältemittel in Wärmepumpen war ein weiteres Thema. Das dazu berichtende Umweltbundesamt empfiehlt natürliche Kältemittel wie Ammoniak, CO2, Propan oder Butan. Passenderweise nutzen die nach eigener Definition von MAN ab 10 MW als „groß“ geltenden Wärmepumpen bereits CO2 als Kältemittel. Zudem wurden verschiedene Wärme- und Stromspeichersysteme sowie neuste Ergebnisse aus einer Studie der TU Dresden zur Kombination von Wärmepumpen mit Infrarot-Heizungen zur Spitzenlastdeckung vorgestellt.

Zum Abschluss wurden verschiedene Ansätze zur Quartiersversorgung mit regenerativen Energien in den Fokus genommen, was durch die Übertragbarkeit auf die Bw-Liegenschaften auf besonders großes Interesse stieß. Auf innovative und auf das Quartier abgestimmte Lösungen setzt dabei die Getec, die alles aus einer Hand bietet. Besonderen Fokus legt sie dabei auf das Energiemanagementsystem, welches mit der Vielzahl der Komponenten immer relevanter wird. Kalte Nahwärmenetze in Verbindung mit Geothermie wurden besonders engagiert von Prof. Giel der TU Mainz propagiert. In dutzenden Projekten ließ sich diese Technologie bereits erfolgreich einsetzen.

Am Ende waren sich alle einig: Die eine allgemeingültige Lösung für alle gibt es (leider) nicht, Dazu passte der abschließende Vortrag von Prof. Dr. Vennemann von der FH Münster besonders gut. Denn mit der Modellierung des Energiesystems und der Optimierung hin zu einer emissions- und kostengünstigen Lösung kann die Vielfalt an verfügbaren Technologien gebändigt und die passende Kombination an Anlagen ausgewählt werden. Das macht Mut für die Zukunft!

Neben den hier kurz angerissenen Vorträgen unterstrichen auch die zahlreichen und angeregten Pausengespräche die Aktualität und die Notwendigkeit eines solchen Symposiums. Daher wurde bereits ein Termin für das nächste Jahr geblockt, auf den sich die LKEBw bereits freut und an dessen Organisation sie wieder beteiligt sein wird.